SAUSCHNEIDN

Rosi und Hansi sind alles für einander: Mutter, Tochter, Freudin, Geliebte, Rivalin, Königin und Prinzessin.
Im Märchen gibt es Königinnen und Prinzessinnen, gut und böse, Prinzen, die retten und Hexen, die untergehen müssen, damit die Liebe siegt.
Doch Rosi und Hansi sind weder Königin noch Prinzessin und der Prinz ist eine Sau.
Würde man den Prinzen, Mann, Sohn der einen und Ehemann der anderen, nur schneiden wie eine Sau, dann müsste doch alles gut werden und weit und offen. Doch sobald das einmal ausgesprochen ist lässt dieser Plan die beiden Frauen nicht mehr in ihrem Beziehungsarrangement ankommen. Weil es innerhalb der engen Grenzen nichts Neues geben kann, da kommt nichts rein, da ist nicht drinnen.
Man muss nicht nur die Hexe töten; dass es Märchen gibt, ist auch die Schuld der scheiß Prinzessin, brennen soll sie und ihr Schloss.

Ewald Palmetshofer – geboren 1978 im Mühlviertel. Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Germanistik, Studienwechsel, dann Theologie und Philosophie/Psychologie/Pädagogik in Wien. Für sein erstes Stück „Sauschneidn. ein Mütterspiel“ erhielt Palmetshofer 2005 den Retzhofer Literaturpreis für junges Drama.
2007 Einladung zum „hotINK International Play Reading Festival New York, mit der englischen Übersetzung von „helden“; 2008 Einladung zum Mülheimer Theatretreffen mit „hamlet ist tot“. „keine schwerkraft“; 2008 International Residency of Playwrights am Royal Court Theatre in London.2008 Nachwuchsdramatiker 2008 in der Kritikerumfrage des Jahrbuchs von „Theater heute“; 2008 Dramatikerpreis des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft; 2008 Nominierung für den Nestroypreis in der Kategorie Bester Nachwuchs für das Stück „wohnen.unter.glas“; Stipendium der Literar Mechana 2007; Dramatikerstipendium des BMUKK 2007; Dramatikerpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft 2008.
Regie: Dieter Boyer
Schauspiel: Wiltrud Schreiner, Roswitha Soukop
Bühne: Christian Elgner
Musik: Susanna Riedler
Technik: Mike Traussnigg
Kostüme: Andrea Fischer
Produktion: Sabine Friesz
Eine Koproduktion mit UniT Graz und das neuestadttheater Leoben.