von Maxim Gorki
Maxim Gorkis Tragikomödie „Kinder der Sonne“ spielt im Hause des Wissenschaftlers Protassow und seiner Frau Jelena. Fröhlich eingegraben in seine Welt der Wissenschaft vernachlässigt er sein Frau, die sich ihrerseits mit dem Künstler Wagin, dem Freund von Protassow, die Zeit vertreibt. Protassow hat für sein Forschungsprojekt bereits sein gesamtes Kapital eingesetzt, doch die Aussicht auf eine bessere Zukunft für alle durch seine wissenschaftlichen Studien und Experimente treibt ihn an. Wagin hingegen suhlt sich geradezu in seinem eletären Kunstverständnis. Die beiden Männer sind versunken im Elfenbeinturm der Wissenschaft und Kunst und verschließen sich den Ursachen für die Unruhen vor der eigenen Haustür und entfliehen der realen Welt. Für Protassows Frau Jelena hingegen haben Kunst und Wissenschaft keinen Sinn, wenn sie nicht dem Menschen dienen und schließt für sich ein glückliches Leben aus, wenn andere für ihr Wohlergehen leiden müssen. Protassows Schwester Lisa und der Tierarzt Tschepurnoi empfinden hingegen ihre langweilige Lebenssituation mehr als tragisch. Beide wollen ihr Leben ändern, aber leider fällt ihnen kein Ausweg ein. Und überall lauern im Hause Protassow die Fallstricke der Liebe…
Gorki zeigt Menschen gemäß dem Motto „Jeder ist sich selbst der Nächste“. Man begegnet wahren Clowns des Elends, die vor der Bildungselite im Hause Protassow um ihr Leben spielen. Oder haben sie andere Absichten?
Spiel: Melanie Katja Schneider, Eva-Maria Faßhuber-Fuchs, Ute Veronika Olschnegger, Petra Stock, Julia Faßhuber, Hans T. Tafner, Gregor Schenker, Thomas Sima, Holger Schober Stückfassung und Inszenierung: Peter Faßhuber, Technische Einrichtung: Peter Faßhuber-Fuchs
Presse:
„Amourös verrenkte Wurschtigkeit! Im Hause Pawels verbarrikadieren sich die Sonnenkinder mit ihren Eitelkeiten, amourösen Verrenkungen, geisteskranken Befindlichkeiten und hochnässiger Ignoranz gegen die rotierende Welt draußen. Sie leben dahin in finsterer Ohnmacht, verabreichen klein dosierte Dummheiten. Sind extrem überflüssig verliebt, tantig giftig und dämlich hartnäckig. Und zu Django Reinhardt lässt es sich ohnehin gut wurschtig sein gegen da draußsen. Üppiger Premierenapplaus für einen tiefgründig unterhaltsamen Abend…“ (B. Oberrainer, Kleine Zeitung vom 29.7.2016)
„Mehr mittendrin geht gar nicht! Die Akteure warten zwischen den Besuchern auf den Tribünen links und rechts auf ihren Einsatz. Die Mitte ist die Bühne. Minimalistisch ausgestattet. Gorkis Stück passt punktgenau auch heute. Wie ein Schnellzug in eine Todesspirale wirken das perfekte Ensemble zu Django Reinhards Jazz-Rhytmen. Es gab viel Applaus und die Erkenntnis, dass alle Kinder der Sonne sind, die das Glück haben, Theater so live erleben zu können…“ (H.G. Ainerdinger, MZ vom 4.8.2016)