von Felicia Zeller
Dr. Bernd Flause, Leiter einer Kinderwunschpraxis geht seit Jahren nur noch gesenkten Hauptes durch die Straßen. Er hat Angst, von einem mit eigenen Samenspenden gezeugten Wunschkind entlarvt zu werden. Kollegin Betty Bauer versucht, obwohl sie an der Quelle sitzt, per one-night-stand schwanger zu werden während Arzthelferin Nicole schon wieder ungewollt Mutter wird. Ihre Vertretung schleust sich mit einem falschen Zeugnis auf der Suche nach ihrem biologischen Vater in die Klinik ein. Ihre Ähnlichkeit in Mimik und Gestik mit Dr. Flause fallen allen außer dem Erzeuger selbst sofort ins Auge. Laborleiter Schimmerle jubelt einem ihm aufs Haar gleichenden Patienten sein „Weltmeistersperma“ unterr, um seiner Mutter endlich das gewünschte Enkelkind zu liefern.
Mit WUNSCH UND WUNDER hat Felicia Zeller eine abgründige Komödie über real gewordene Schöpfungsphantasien und die Glorifizierung von Elternschaft geschrieben.
Mit Ninja Reichert, Melanie Katja Schneider, Julia Faßhuber, Hans T. Tafner technische Einrichtung Michael Traussnigg Verlag Henschel Schauspiel Theaterverlag Regie/Raum Peter Faßhuber
Pressemeldungen:
„Skurrile Tour de force! Ist es Disco, ist es Party? Frankensteins Labor oder Kindergeburtstag? Irgendwie etwas von allem, in dieser Kinderwunschpraxis „Praxiswunsch“. Faßhubers Inszenierung verlangt den Protagonisten alles ab. Es ist eine sportliche wie sprachliche Herausforderung, eine eizellige Turnstunde im Theatersaal. Für die Leistung der Schauspieler, voran eine preisverdächtig virtuose Ninja Reichert als Dr. Betty Bauer, verleihen wir einen goldenen Arztkittel XXLarge – Chapeau!“ (B.Oberrainer, Kleine Zeitung v. 19.5.2017)
„Laszives Workout trifft Sprachakrobatik trifft Reproduktionsmedizin! Fasziniert von ihrer viertuosen Sprache, wählte Regisseur Peter Faßhuber erneut ein Schauspiel der deutschen Theaterautorin Felicia Zeller. Die abgründige Komödie WUNSCH UND WUNDER hatte letzten Mittwoch Premiere. Agiert wird am dreistufigen Schachbrett-Kachelboden der zur Kinderwunschpraxis umfunktionierten Bühne. Das Spiel um real gewordene Schöpfungsphantasien, um Kommerz und Ethik, Machbarkeit und Gemachtwordensein sollte man sich nicht entgehen lassen. Wie schafft man trotz des ununterbrochenen Workouts diese Sprachperfektion? Unglaublich…“ (H.G. Ainerdinger, MZ vom 25.5.)