DRAUSSEN VOR DER TÜR

von Wolfgang Borchert

Beckmann kehrt zurück, Krieg, Gefangenschaft und Tod in den Knochen. Seine Frau hat einen Liebhaber, seine Eltern haben sich das Leben genommen. Beckmann ist hungrig und müde. Die Elbe will ihn noch nicht sterben lassen, und so wandert er durch seine alte Heimatstadt. Die Menschen um ihn herum haben die Vergangenheit schon hinter sich gelassen, doch Beckmann lassen die Erinnerungen nicht los. Er trifft auf einen Oberst, der ihm im Krieg zu viel abverlangt hatte, auf ein Mädchen, das ihn lebendig halten will, auf den Anderen, den jeder kennt und schließlich auf Gott und seinen guten Bekannten, den Tod. Traumwandelnd sucht Beckmann nach einem Sinn im Leben, nach Antworten und nach einem Grund, weiterzuleben…
Regie Peter Faßhuber Beckmann Werner Halbedl; in weiteren Rollen Ute Olschnegger, Julia Faßhuber, Gregor Schenker, Thomas Sima
Presseberichte:
„Das Wasser der Elbe plätschert akustisch durch den Saal. Eine Symphonie, beängstigend trostlos. Nebenschwaden wabern durch die Dunkelheit, der Nebel des eiskalten Grauens. Zum Schluss steht das Publikum. Und trampelt, ruft bravo. Nach einer Pause des Luftholens kann es nichts Anderes als schwere Begeisterung für diesen Abend geben, für diese schauspielerische Leistung…(B. Oberrainer, Kleine Zeitung v. 8.2.2019)
„Leichte Muse ist Borcherts hochartifizielles Kriegsheimkehrerdrama nicht. Die reduzierte Inszenierung lässt dem etwas sperrigen Text viel Raum, das Ensemble findet sich gut darin ein. Werner Halbedl legt seinen Beckmann ruig und überlegt an, vom Trauma zeugt nur die Sprache – oder die Sprachlosigkeit, die sich dahinter verbirgt. Mit „Draussen vor der Tür“ hat das THEO ein weiteres hoch interessantes Stück im Programm…“ (H. Michaela, Kronenzeitung vom 8.2.2019)
„Stunde Null auf der Bühne. Die Szenerie von Borcherts „Draussen vor der Tür“ ist am THEO bewusst düster gehalten. Der Nebel schwebt über die Bühne und verschiebbare Türen stehen wie Anker der Hoffnung im Raum. Doch hinter jeder findet Beckmann, eindringlich gespielt von Werner Halbedl, nur eine neue Enttäuschung. Borcherts Stück ist trocken, plakativ und bewusst einfach gehalten. Die Inszenierung in Oberzeiring macht viel daraus…“ (D. Hadler, Kleine Zeitung, Kultur vom 8.2.2019)
„…neben dem mit seiner Rolle verschmelzenden „Beckmann“ Werner Halbedl sind es Ute Veronika Olschnegger, Julia Faßhuber, Gregor Schenker und Thomas Sima, die mit faszinierender Wandlungsfähigkeit dem bedrückt-begeisterten Publikum einen faszinierenden Abend bescherten…“ (H.G. Ainerdinger, MZ 14.2.2019)