ALLE BITTEREN WEGE

Eine Art Road-Movie von Gregor Schenker | Uraufführung | Regie Gregor Schenker Das Stück ist eine Verneigung und Annäherung an die Fotografie – Ikone Annemarie Schwarzenbach und die Schriftstellerin Ella Maillart. Die zwei jungen Schweizerinnen aus großbürgerlichen Verhältnissen, haben es sich 1939 in den Kopf gesetzt, mit einem Auto nach Afghanistan zu fahren. Zwei junge Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Die eine lesbisch und morphiumsüchtig, die andere Sportlerin und Getriebene. Beide sind auf der Suche nach Orientierung in einer zerfallenden Welt. Beide schreiben über ihre Erlebnisse, übereinander und über die Zeitenwende in der sie sich befinden. Ihre unterschiedlichen Blickwinkel auf das gemeinsame Erlebte stehen im Fokus dieser Dramatisierung ihrer Bücher: „Der bittere Weg“ von Ella Maillart und „Alle Wege sind offen“ von Annemarie Schwarzenbach. Es spielen: Julia Faßhuber und Ute Veronika Olschnegger | technische Einrichtung: Michael Traussnigg | Text und Regie: Gregor Schenker „Die Welt steht am Abgrund des Zweiten Weltkrieges, und während die Nationen vehement Grenzen nachziehen, tun zwei junge Frauen so, als wären Grenzen bloß Gedankenspiele. Im Juni 1939 steigen sie in Genf in ihren Ford, Monate später kommen sie in Afghanistan an. Die Rede ist von Ella Maillart und Annemarie Schwarzenbacher. In paradiesischer Ungemütlichkeit rattern sie durch Wasserbänke und Wüsten, über endlose Pässe und vorbei an Savannen. Ute Veronika Olschnegger und Julia Faßhuber erzählen und tanzen die historischen Figuren durch wilde Abenteuer. Das dokumentarische Stück gelingt in der feinsinnigen Regie von Gregor Schenkwer zur kleinen postpandemischen Verheißung: Eines Tages werden sich die Grenbalken, auch jene im Kopf, wieder öffnen…“ (Daniel Hadler, Kleine Zeitung, 11.2.2022)